Internet Ombudsstelle – Jahresbericht 2023

veröffentlicht am 22.04.2024

3.234 Schlichtungsfälle und 5.690 Beratungen für Konsument:innen führte die Internet Ombudsstelle im Jahr 2023 durch. Anliegen rund um das gesetzliche Widerrufsrecht, ausbleibende Lieferungen und Gewährleistungsfragen zählten dabei zu den häufigsten Problemen im digitalen Bereich.

Seit über 20 Jahren ist die Internet Ombudsstelle als kostenlose Schlichtungs- und Beratungsstelle für Verbraucher:innen tätig und dadurch ein zentraler Ansprechpartner beim digitalen Konsumentenschutz. Über die Website www.ombudsstelle.at können Anliegen zu den Bereichen Online-Shopping, digitalen Abos, Internetbetrug, Datenschutz und vielen weiteren eingebracht werden. Bei Beschwerden, die nicht in die Zuständigkeit der Ombudsstelle fallen, werden Betroffene über weiter Anlaufstellen und mögliche Schritte informiert.

Schlichtungsverfahren zu Waren, Dienstleistungen und digitalen Leistungen

Jahresbericht der Internet Ombudsstelle 2023, © ÖIAT/Internet Ombudsstelle

Am häufigsten traten bei den bearbeiteten Schlichtungsfällen Probleme rund um Rücksendungen und um das gesetzliche Widerrufsrecht, das Konsument:innen grundsätzlich bei Fernabsatzverträgen (dazu gehören vor allem Online-Verträge) zusteht, auf. Dahinter folgten Beschwerden über Lieferverzögerungen und ausbleibende Lieferungen, Probleme bei der Kündigung von Verträgen sowie Streitigkeiten zu Fragen der Gewährleistung und Garantie. Viele Beschwerden betrafen zudem online bestellte Dienstleistungen, wie Ticketkäufe oder Reise- und Kursbuchungen sowie rein digitale Services wie Dating-Plattformen, Online-Coachings oder sozialen Medien. Betreffen die Streitigkeiten Unternehmen in Österreich, tritt die Internet Ombudsstelle als staatlich anerkannte Verbraucherschlichtungsstelle nach dem Alternative-Streitbeilegung-Gesetz (AStG-Verfahren) auf. Bei Unternehmen mit Sitz im Ausland kommt das Standard-Verfahren zum Zug.

Beratungen vor allem zu Online-Betrug und Abo-Fallen

Sollte keine Streitschlichtung möglich sein – etwa, weil ein Unternehmen nicht greifbar ist oder eine Schlichtung ablehnt –, bietet die Internet Ombudsstelle Betroffenen eine ebenfalls kostenlose Beratung. Bei den Beratungen dominieren Beschwerden zu Internetbetrug (vor allem zu Fake-Shops), Abo-Fallen und verschiedenen Formen des Vorschussbetrugs. Bei Letzterem wird Personen beispielsweise vorgegaukelt, sie erhielten einen großen Lotteriegewinn, müssten zuerst jedoch einen geringen Betrag auf ein Konto überweisen. Konsument:innen können sich jedoch genauso mit allgemeinen rechtlichen Fragen im digitalen Bereich (z.B. zu Urheber- und Datenschutz) an die Ombudsstelle wenden.

Mit dem Projekt „Watchlist Internet“ warnt die Internet Ombudsstelle vor aktuellen Betrugsfällen im Onlinebereich. Dort finden Konsument:innen genauere Informationen über die konkrete betrügerische Praktik. Zusätzlich erhalten sie auch Tipps, wie sie sich vor gängigen Betrugsmaschen schützen und im Falle von Betroffenheit vorgehen sollten.

Möchten Sie eine Beschwerde einreichen oder eine Beratung in Anspruch nehmen, können Sie sich über die Website mit der Internet Ombudsstelle in Verbindung setzen.

Den Jahresbericht finden Sie hier.

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